# Wenn der Wind der Veränderung weht …

Gerd Altmann by Pixabay

… bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)

Ich bleibe noch ein wenig bei dem Thema: “Komfortzone verlassen“ …, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Und doch ist es genau das, die “Wiederholung“, die Wachstum entstehen lässt.

Einmal gehört oder gelesen ist gut 👍
Zweimal gehört oder gelesen ist besser 👍👍
Na, was denkst Du?
Dreimal und mehrmals gehört oder gelesen …

Neues Handeln und neues Denken brauchen seine Zeit, um fußfassen zu können. Jahrelange Verhaltensmuster und Glaubenssätze haben uns auch erst durch ständiges Wiederholen geprägt, bis wir es so verinnerlicht hatten, dass es für uns heute “normal“ erscheint.
 Alles was von diesem uns bekannten, ja sogar vertrauten Zustand abweicht, ist fremd und macht uns unter Umständen sogar eher ängstlich.
Wir fragen uns vielleicht:

Was ist das Neue? Was will das Neue? Was kann passieren? Ist das womöglich eine Falle?

Eine Komfortzone entspricht 1:1 deinem persönlichen Umfeld.
Ein Schritt aus deiner “kleinen Welt“ bedeutet schon Abenteuer pur, weil Du ja nicht weißt, was als nächstes passieren könnte.
Und selbst wenn Du Dich in deiner “kleinen Welt“ unwohl fühlst, hast Du es Dir dort so gut wie möglich eingerichtet. Du kennst grob die Abläufe und was Du zu erwarten hast. Verrückterweise gibt das Dir eine Art Geborgenheitsgefühl. Schon krass oder?

Selbstverständlich gilt das nicht für Jedermann*frau. Wir sind einzigartig, nicht vergessen!

Also, warum nicht noch einmal auf die berüchtigte Komfortzone zurückkommen, damit es deutlich wird und jeder für sich hinspüren kann, wo er/sie es sich einfach nur bequem gemacht hat, weil wir uns vor Veränderung etwas fürchten. Weil wir den nächsten Schritt nicht einschätzen können.

Für mich ein äußerst aktuelles Thema, und ich darf lernen, erneut hinzuschauen, wo ich meine selbsterrichteten Mauern einreisen möchte.
Ich darf mich fragen:

Wozu diente mir bisher meine “Schutzmauer“? Wird sie noch gebraucht?

Und da können schon mal alten Themen der Vergangenheit ans Tageslicht kommen. Das ist auch gut so. Wir dürfen unsere alten Muster und Glaubenssätze erkennen und neu ausrichten lernen.
Das alles trägt zur inneren Heilung, zum inneren Frieden bei.

Mit meinem Roman habe ich tatsächlich meine ersten zögerlichen Schritte in die Öffentlichkeit gewagt.
Ich habe nun einen “flexibleren Rahmen“, den ich stückweise neu abstecken kann, um so peu á peu meine Komfortzone zu erweitern.
Jeder neue Schritt ist für mich nach wie vor eine kleine, manchmal sogar eine große Herausforderung, aber es fühlt sich auch gut an, denn jetzt bestimme ich meinen Weg.
Zuvor wurde ich durch meine alten Muster und Glaubenssätze geleitet.
Hat schon was von einer Marionette. Findest Du nicht auch?

Aber Vorsicht, schnell kann die Gewohnheit siegen und wir setzen erneut dicke Steine, wo wir uns einen Durchgang verschafft hatten.

Wichtig ist: Sei achtsam! Du kannst jederzeit neu beginnen!

Ich erstellte mir ein Facebook-Profil, das war Schritt Nummer zwei.
Ich zeige mich im Internet in bestimmten Gruppen und mach so auf mich aufmerksam.
Leise, nicht laut, … das bin ich nicht.
Meine Themenseiten: “Lebensfreude“ und “Selbstliebe“ und last but not least meine Autorenseite mit meinem Blog: mein “Online-Gedankentagbuch“, sind weitere Schritte in die Öffentlichkeit für mich.

Du siehst bzw. liest: Auch ich bin auf dem Weg, eine Reisende, eine Lernende.

Ein Umzug steht an! Wieder einmal! Ein Traum geht in Erfüllung! (?)

Irgendwann im Laufe meines Lebens formte sich der Wunsch, meinen sogenannten Lebensabend am Meer zu genießen. Damals war die Toskana mein absoluter Favorit. Ich träumte mich gern dorthin, plante und gestaltete mein imaginäres Haus inklusive Garten. Ein Bild, welches im damaligen Wohnzimmer hing, unterstütze meine Vision.
Viel passierte, vieles änderte sich … (viele Komfortzone lösten sich auf, bildeten sich neu).

Der letzte Umzug führte mich zurück in meine alte Geburtsstadt. Plötzlich schrumpfte der Abstand zum Meer, meinem Sehnsuchtsort, deutlich.
Es ist nicht der Süden, auch nicht das Mittelmeer, aber in locker zwei Stunden ist man schon da … am Baltischen Meer.
Legt man ein, zwei Stündchen drauf, erreicht man sogar das Paradies. Schnell war eine große Liebe entfacht und ich stellte fest:

Ich bin reif für die Insel.

Doch ist die Geduld ein sehr zäher Weggefährte, der neben innerer Ruhe und Ausgeglichenheit auch ein Maximum an Vertrauen abverlangt.

Und dann ist plötzlich dieser Moment da …

Warum frage ich Dich, warum blitzen aus heiterem Himmel der Vorfreude plötzlich die Zweifel auf?
Kennst Du das auch?
Ich kann es mir nur so erklären:
Werden Tag-Träume wahr, verlieren wir den Zugriff. Oder ich formuliere es anders: Wir verlieren die Kontrolle, denken wir zumindest.

Wir müssen oder besser dürfen erneut einen Schritt und noch einen weiteren Schritt – und so weiter – aus unserer vertrauten Welt machen. In ihr kannten wir, wie bereits beschrieben, quasi   “jeden Stein“, “jede Blume“ ja sogar mögliche “Stolperecken“.
In unseren Tag-Träumen haben wir alles unter Kontrolle und wenn uns etwas nicht gefällt, dann lassen wir es einfach weg und schon passt es wieder.
Jetzt heißt es:

Bekanntes loslassen – Vertrauen ins Unbekannte – Neugestalten.

Das Alte darf gehen – das Neues geschehen 

Angefüllt mit positiven Gedanken, kreativen Ideen, offenem Herzen formen wir das, was kommen mag. Ohne diesen “belastenden Gedankenmüll“, den wir seit Kindertagen oder vielleicht gar früher mit uns herumschleppen, können wir das Neue annehmen, wie es ist. Völlig wertfrei gestalten. Denn objektiv betrachte ist es das auch: Es kommt immer auf den Blickwinkel an.

Ein Glas ist halb voll oder halb leer; Du kennst diesen Vergleich, da bin ich mir sicher.

Hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel:
Der Zweifel hat ein leichtes Spiel, wenn wir ihm keinen Einhalt gebieten. Letztlich gibt es für alles Mögliche auch eine Schattenseite. Wir leben nun mal in der Dualität.

Wo kein Licht, da kein Schatten.

Entscheidend ist: Wem oder was schenken wir unsere Aufmerksamkeit?

Ich kann mir hundert Sorgen machen, ob ich z.B.: in meinem neuen Ort auch gut versorgt bin, neue Kontakte knüpfen kann etc. Immerhin wechsele ich von der Großstadt zu einem Ferienörtchen am Meer.

Dann frage ich mich: Wie ist es möglich, dass die Insulaner Vorort schon seit soooo vielen Generationen dort überleben konnten?  Und wenn ich offen bin, werde ich auch neue Kontakte schließen.–
Dann muss ich schmunzeln. 😁

Es wird anders, keine Frage, aber anders ist doch auch schön.
Und ja, auch ich muss kurz Luft holen. Anders ist auch unbekannt, doch:

»Nichts ist so beständig wie der Wandel« (Heraklit von Ephesus)

Leben heißt Veränderung. Stillstand ähnelt dem Tod.

Es muss nicht immer ein Ortswechsel sein. Um Himmelswillen, nein!
Aber den Alltag anders gestalten, trotz gleicher Beschäftigung, trotz derselben Aufgaben, die zu bewältigen sind, kann so vieles im Leben bewirken.
Geh einen anderen Weg! Ändere deine Einstellung zu den Umständen!
Ich weiß, das klingt nach starkem Tobak, wirst Du mir entgegenhalten. Aber eins müssen/ dürfen wir lernen und uns eingestehen:
Das Festklammern an dem, was uns gefangen hält, ändert nichts daran, was geschehen ist. Das Loslassen, das Annehmen, wie es war und Frieden schließen, erlaubt es uns zu leben, zu genießen, neu zu gestalten …
»Vergib nicht, weil der andere es verdient hat, sondern weil Du Frieden verdienst!«, viel zitiert, die Quelle ist mir leider nicht bekannt, und es steckt soviel Wahrheit drin.
Ich bin ehrlich: Ich arbeite daran, vergeben zu lernen. Ich bin schon etwas vorangekommen.
Ich mache weiter.

Für heute ist genug geschrieben. War was für Dich dabei? Meine Gedanken kommen zur Ruhe.
Bis zum nächsten Mal … 👩🏻‍🔧

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