
Du wurdest geboren mit Flügeln – warum kriechst du durchs Leben? – Rumi
Wir sind also angekommen im Monat, dem nachgesagt wird, er mache, was er will.
Klar, das bezieht sich auf das wechselhafte Wetter – doch spontan denke ich auch: Frühling!
Aufbruch. Neustart. Loslassen.
Schon wieder dieses Loslassen … Ja, wir haben es tausendmal gehört – und doch bleibt es aktuell.
Doch wenn ein Monat sinnbildlich das Recht hat, zu machen, was er will – wer oder was hindert uns daran, genau das auch zu tun?
Natürlich immer zum Wohle aller – versteht sich. 😎
Wer oder was hindert uns?
Spaß beiseite – aber im Ernst:
Wer hindert dich und mich daran zu tun, was wir wirklich wollen?
Mal abgesehen von ganz praktischen Dingen wie der finanziellen Absicherung – das ist eine große Hürde, besonders wenn man nicht das Glück hatte, seinen Traumberuf zu finden.
Ich selbst war nie klar darüber, was ich werden wollte. Vieles blieb lange hinter einem Nebelschleier verborgen.
Mir fehlte vielleicht die nötige Muse, mich selbst zu spüren – und auch die Unterstützung, meine verborgenen Talente zu entdecken.
Vom Fördern und Fordern
Was im Verborgenen liegt, kann von außen nicht erkannt werden –
aber:
Bei aufmerksamer Begleitung sollten gerade diese Schätze in einem Kind hervorgelockt werden:
- durch spielerisches Fördern,
- durch das Stärken des Selbstwertgefühls,
- durch Mut machen, Neues auszuprobieren,
- durch Inspiration.
Was fällt dir dazu ein?
Ich finde, das trägt nicht nur zur freien Entfaltung eines einzelnen Menschen bei – sondern auch zum Wohl der ganzen Gesellschaft.
Vielleicht sogar zum Wohl der Welt.
Wenn Kindheit prägt
In meinem ersten Blog-Beitrag hatte ich dieses Thema schon einmal kurz angeschnitten. Du erinnerst Dich?
In meiner Kindheit lief manches schief.
Grob gesagt: weniger fördern, mehr fordern.
Und ich weiß, ich bin damit nicht allein. Leider.
Ich höre schon die Einwände:
„Es ist einfach, als Erwachsener den Eltern die Schuld zu geben.“
Ja, die Verantwortung liegt nicht allein bei ihnen.
Und dennoch: Die ersten Lebensjahre sind entscheidend.
Sie prägen unsere Entwicklung, unser Selbstbild, unser Vertrauen.
Das Menschen-Kind
Ich sage bewusst: Menschen-Kind.
Denn Kinder sind kleine Menschen, die liebevolle Begleitung brauchen, um zu reifen.
Sie lernen durch Nachahmung, durch Erfahrungen – zu dem brauchen sie Zuwendung, Schutz und natürlich eine ausgewogene Ernährung.
Die Tierwelt macht es uns vor.
Ohne diese Prozesse hätte ein auch „Menschen-Kind“ kaum eine Überlebenschance.
Meine Therapeutin sagte einst zu mir:
„Du hast als Baby zumindest Liebe erfahren – sonst hättest du nicht überlebt.“
Das bestreite ich auch nicht, zumindest mütterlicherseits.
Und doch gab es ein prägendes Ereignis in meinen frühen Jahren …
Der innere Cut
Während einer therapeutischen Trance-Reise zeigte sich mir ein einschneidendes Bild:
Ein klarer Cut in meinem Erleben. War es eben noch bunt und lebendig – wurde es plötzlich grau und trüb um mich herum. Mein kindliches Selbst verwandelte sich zu einer Schwarz-Weiß-Figur.
Ich entdeckte ein in Tücher gewickeltes Baby – ein undefinierbares Bündel, das mir sein Geheimnis bis heute nicht vollständig enthüllt hat.
Ich wusste immer, dass da etwas war – doch nie hatte ich das Ausmaß auf mein Sein so drastisch wahrgenommen.
Vielleicht werde ich irgendwann mehr darüber berichten.
Vielleicht entsteht sogar ein neuer Roman, der meine Trance-Erlebnisse erzählt.
Noch ist die Zeit nicht reif –
doch mein Inneres drängt. Ich spüre das. 😌
Wer bin ich?
Diese prägende Erfahrung in meinem Leben liegt ungefähr sechs Jahrzehnte zurück.
Seitdem bin ich – mal unbewusst, mal bewusster – auf der Suche nach dem, was verloren ging:
Nach Talenten, Eigenschaften, Möglichkeiten, die mich vielleicht geprägt hätten, wäre ich frei aufgewachsen.
Schon als junger Mensch fragte ich mich:
Wer bin ICH?
Die Macht der Startbedingungen
Was hindert uns also, unser wahres Potenzial zu leben?
Ein wichtiger Punkt: die Startbedingungen, die Rahmenbedingungen, in denen ein Kind aufwächst.
Sie sind kein Freifahrtschein für ein einfaches Leben – aber sie sind sehr bedeutend.
Wie viel Raum ein Kind zur freien Entwicklung bekommt, trägt entscheidend zu seinem optimalen Start ins Leben bei.
Sei dir der Verantwortung stets bewusst.
Spirituelle Sichtweisen
Es gibt die spirituelle Sichtweise, dass sich Seelen ihre Eltern vor der Geburt aussuchen – um bestimmte Erfahrungen zu machen.
Das setzt zweierlei voraus:
- den Glauben an eine Seele,
- den Glauben an Wiedergeburt.
Nicht jeder kann damit etwas anfangen – und ich bin ehrlich:
Insbesondere beim Thema Kindeswohlgefährdung fällt es mir auch nicht so leicht.
Gerade wenn man das Leid so vieler Kinder sieht, die ohne liebevolle Fürsorge aufwachsen …
Freie Wahl? Klingt fast wie ein Freibrief für das Leid und wirkt eher zynisch.
Seelenpläne?
Viele spirituelle Aspekte greifen hier ineinander – verständlich oft erst auf einer höheren Ebene.
Ein berührendes Beispiel ist das Buch:
„Die kleine Seele spricht mit Gott“ von Neale Donald Walsch
Ich liebe diese Geschichte – sie ist tröstlich und weise.
🎧 Hier kannst du sie anhören (YouTube)
Ich selbst lese lieber in Stille.
Auch die Reihe „Gespräche mit Gott“ hat mich in meiner jungen Erwachsenenzeit begleitet.
Ich wollte begreifen, mein Schicksal verstehen …
Doch das alles braucht Zeit. Viel Zeit. Sehr viel Zeit …
Und manchmal reicht ein Leben nicht, um klar zu sehen – um zu heilen.
Helfende Hände
Umso wichtiger: Hol dir Unterstützung.
Finde helfende Hände.
Lerne dich selbst verstehen – im Rückblick wie im Jetzt.
Denn wäre es nicht schade, wenn deine Talente und deine Einzigartigkeit ungelebt bleiben?
Es ist nie zu spät für deine magische Reise zu dir selbst.
Denk immer daran:
Der Weg ist das Ziel.
Und Geduld ist ein treuer Begleiter.
Kreisläufe durchbrechen
Und vergiss nicht:
Auch unsere Eltern hatten nur eine eingeschränkte freie Wahl.
Sie waren selbst Menschen-Kinder – geprägt von ihren Eltern.
Ein roter Faden zieht sich durch Generationen.
Aber muss sich diese Spirale fortsetzen?
Menschen-Kinder und Rechte
Ich benutze bewusst den Begriff Menschen-Kind –
um zu betonen, dass Kinder nicht „weniger“ sind als Erwachsene.
Sie haben denselben Wert, denselben Stammbaum – und doch historisch belegt weniger Rechte.
Besonders arme Kinder hatten oft nichts zu melden.
Gewalt (egal ob körperlich, psychisch oder sexuell) gegenüber Kindern war nicht mal strafbar.
Erniedrigender geht’s kaum.
Das ist Gott sei Dank in unserer modernen Zeit nicht mehr so, und Kinder haben eine Stimme bekommen!
Kennst du ein Beispiel aus der Tierwelt, das vergleichbar wäre?
Ich nicht.
Entwicklungspotenzial
Ja, wir haben die freie Wahl – aber unter sehr unterschiedlichen Bedingungen.
Das erinnert mich an ein Zitat von Verena Kast:
„Ein Mensch trägt nicht einfach nur eine Last,
sondern auch eine Aufgabe …
eine Anstrengung, die letztlich etwas Göttlichem in ihm zum Durchbruch verhilft.“
„In unseren größten Problemen steckt unser größtes Entwicklungspotenzial.“
Finde deinen Hafen
Wenn du gerade mit deiner Lebensgeschichte haderst,
konnte ich dir hoffentlich ein wenig Trost spenden –
oder einen Impuls senden, über den Tellerrand hinauszuschauen.
Neulich beim Walken am Strand kam mir dieser Satz in den Sinn:
„Finde in dir dein Zuhause, wonach du suchst. Deinen sicheren Hafen.“
Auch ich strauchle hier und da.
Aber es lohnt sich immer wieder aufzustehen, das Krönchen zu richten und weiterzugehen.
Entdecke die Schätze in dir!
In diesem Sinne: bis bald 💁🏼♀️ und „Happy Eastern“
PS:
So ganz kann der April übrigens auch nicht machen, was er will …
Denn er ist ja schließlich vom Klima abhängig. 😜