
Der Drang perfekt sein zu müssen
Ich bin ein absolutes Greenhorn in Sachen Web-Seiten-Erstellung. Das ist auch der Grund, warum ich mich lange davor gedrückt habe und Geld für eine professionelle Seite liegt außerhalb meines Budgets.
Es macht Spaß, keine Frage, fordert mich aber auch fast täglich heraus. Da zwickt es hier, dort könnte auch noch dies und das verbessert werden … einer unendlichen Geschichte gleich.
Ich möchte gern alles richtig machen. Alles soll perfekt sein.
Geht das überhaupt?
Können wir immer alles richtig machen im Leben: in der Beziehung, im Beruf, bei der Erziehung unserer Kinder, der Betreuung uns anvertrauten Wesen aller Art? Und jetzt habe ich die wichtigste Person in unserem Leben vergessen: bei uns selbst?
Täglich sind unzählige Entscheidungen zu treffen, so banal sie auch erscheinen mögen.
Zum Beispiel:
Wähle ich den falschen Bus, fahre ich in die falsche Richtung und verfehle mein Ziel. Vielleicht eine gravierende Fehlentscheidung, weil ich dadurch einen wichtigen Termin verpasst habe. Oder ich komme verspätet zur Arbeit, verärgere meinen Chef und meine Kollegen. Eventuell verliere ich wertvolle Zeit, die ich mit meinen Liebsten nutzen wollte.
Zeige ich mich der Öffentlichkeit, bin ich nicht mehr unsichtbar.
Schreibe ich ein falsches Wort, könnte ich eine Person unbeabsichtigt triggern, sie womöglich verletzen.
Übersehe ich auf meinen Internetseiten Fehler, können sich andere über mich lustig machen, weil sie eine Schwäche von mir entlarvt haben. Oder sie könnten sich überhaupt über mich lustig machen über das, was ich schreibe, weil sie mit meinen Worten nichts anfangen können.
Vielleicht spielt auch Neid eine Rolle:
»Hey, die traut sie was, was ich mich nicht traue!«, das kann wütend machen.
Es entsteht ein Urteil über mich, welches jenseits der Realität liegt, weil wir uns nicht persönlich kennen.
Und das Internet ist “herrlich“ anonym! Das ist durchaus zu bedenken!
…. Du siehst den Teufelskreis?
Aus kleinen banalen Entscheidungen können kleine oder aber auch große Dramen entstehen.
Mein Drang „perfekt sein zu müssen“ hat sich in meinen Kindertagen entwickelt. Dennoch fühle ich mich noch heute weit davon entfernt, es zu sein!
Für mich war es damals wichtig, bestimmte “Dinge“ in meinem Leben unter Kontrolle zu haben, um mich zu schützen.
Richtig!
Ein Kind sollte beschützt werden! Aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht später mal mehr.
Ich merke, es braucht ein Upgrade: aus “Küchen-Philosophen“ muss erweitert “Küchen-Philosophen-Psychologen“ werden.
😄 (Es ist wichtig, über sich selbst schmunzeln zu können!)
»Alles, was das Leben ausmacht«, sagte ich einleitend, Du erinnerst Dich?
»Philosophieren bedeutet: über das Leben, Gott und die Welt sinnieren«, heißt es.
»Okay, passt: das Leben beinhaltet ja auch: Wie ticken wir?« 😎
Du merkst, wie mein innerer “Monk“ schon wieder in Aufruhr gerät:
Mache ich das hier richtig? Kann ich mein laienhaftes Vorhaben mit so starken Bezeichnungen wie Philosophie und Psychologie überhaupt in Zusammenhang bringen? 🤔
Ich kann! Ich behaupte ja nicht die ultimative Lösung zu präsentieren.
Gibt es die überhaupt?
Ich folge meinen inneren Impulsen und rege Dich an, über die Themen, die der Philosophie und Psychologie zugeordnet werden, nachzudenken, auf Ent-deckungs-Reise zu gehen.
Etwas möchte von Dir ent-deckt werden!
Heute kreise meine Gedanken aus aktuellem Anlass um das Thema Perfektion.
Für mich bedeutet perfekt sein vor allem eins: Sicherheit! Ich möchte gern alles unter Kontrolle, im Blickfeld haben, keine Fehler zulassen, oder zumindest möglichst wenig, damit sich niemand über mich lustig machen kann, hinter meinem Rücken gelästert wird, und, und, und …
Es könnte mich verletzen, weil es genau mein wunder Punkt ist.
Du hast meine Worte in der Rubrik News gelesen?
Fehler oder Schwächen anderer werden allzu gern ausgenutzt, um von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken.
Wie schon erwähnt, spielt für mich das Thema „unbewusster Neid“ eine große Rolle:
»Sie wagt es, sich zu zeigen, obwohl sie nicht perfekt ist. Und ´ne richtige Expertin ist ´se auch nicht. Würde ich ja nie machen. Und überhaupt, wer ist die schon? Der muss ich mal ihr gehobenes Näschen nach unterdrücken.«
So oder so ähnlich könnte es in manchen Köpfen zugehen. Da werden “Knöpfe“ gedrückt (getriggert) und schon setzen sich die kleinen Gedanken-Äffchen in Bewegung.
Ich habe jetzt mal etwas übertrieben. You know?
Noch bevor diese Triggerpunkte jemanden erreichen könnten, mache ich mir Gedanken, ob sie es tun würden. Das ist ein Dilemma. Das blockiert. Das setzt meinen Drang, es perfekt machen zu wollen, in Gang.
By the way:
Mein Näschen ist nicht angehoben, weil ich mich traue.
Ich folge meinem Herzen, und das mich drängt, mich nicht länger zu verstecken.
»Ermutige andere sich selbst zu entdecken!«, höre ich meine innere Stimme rufen.
“Der Ort außerhalb der Komfortzone. Das ist der Ort, an dem Du wächst.“ (unbekannt)
Mein Herz pocht vor Aufregung. Ich habe Angst.
Ich bin Übende auf meinem Weg und teile meine Erfahrungen und Gedanken, mehr nicht. Ich fühle mich nicht besser, noch will ich belehren.
»Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. (Galileo Galilei)
Jeder Mensch ist einzigartig und hat der Menschheit etwas besonders zu geben. Auch Du! Und Du darfst so sein:
Perfekt unperfekt, weil Du Mensch bist!